Der Weg der Traube

Hatzenport nimmt mit der Exposition seiner Weinbergslagen unbestritten eine besondere Stellung an der gesamten Mosel ein. Von Burg Bischofstein bis zur Rabenlay präsentieren sich die „Wingerte“ von SüdSüdOst bis SüdSüdWest auf kleinen Terrassen oder doch zumindest in steilen, direktzugfähigen Parzellen. Mit ein bisschen Fantasie – wie ein riesiger Hohlspiegel.

Dass dies die Grundlage für Qualitätsweinbau auf höchstem Niveau ist, haben 1897 schon die Preußen erkannt, als sie hier noch das Sagen hatten. Um ordentlich besteuern zu können, wurden alle Weinbergslagen in sieben verschiedene Klassen eingeteilt. Die Moselweinbaukarte für den Regierungsbezirk Coblenz weist für Hatzenport dabei 2 Hektar in der höchsten, besten Einordnung auf. Klingt wenig, aber an der gesamten Mosel liegen nur 44 Hektar in dieser qualitativen Spitzenkategorie!

In der Lage Burg Bischofstein finden wir dabei noch so interessante geologische Besonderheiten wie Rotliegendes und ausgesprochen quarzitgeprägten Schiefer. Leider liegt der größte Teil dieser herrlichen Terrassenlagen schon seit Jahrzehnten brach. Lediglich westlich und unterhalb des Neubaugebietes „Dattel“ und auf dem „Dolling“ hat die Flurbereinigung größere zusammenhängende Areale vor dieser Entwicklung gerettet. Unser Weinberg befindet sich auf dem von Elberbach und Schrumpfbach gebildeten Plateau des „Oberen Dolling“, wo der relativ tiefgründige Lösslehm des flachen Vorderteils schon wieder in klassischen Schiefer und Steillage übergeht. (Der Ursprung des seltsamen Namens harrt noch der Erkundung!) Die Trauben aus diesem knappen Viertel Hektar sind in der Regel klassisch-rassiger Natur. Sie überwältigen mit einer grandiosen, feinen Aromatik, ganz besonders dann, wenn der Jahrgang eine späte Lese Ende Oktober zulässt. Zudem sind die steilsten 800 m² seit 1987 noch mit wurzelechten Reben bepflanzt. Die weitverbreitete These, dass daraus höchst individuelle und besondere Weine gewonnen werden können, werden wir in den nächsten Jahren belegen.

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Eine süße Last

Der gesamte Hang hinter der Ortslage, der Kirchberg, wirkt optisch erst so richtig, wenn man das Panorama von Hatzenport von der gegenüberliegenden Moselseite in aller Ruhe auf sich wirken lässt. Überragt vom wuchtigen, symmetrischen Kreuzlayfelsen liegen die Weinberge, exakt nach Süden ausgerichtet, vom Schrumpftal bis zum Trischelsberg mit teils 60%iger Steigung in der prallen Sonne. Die terrassierten und quer gezeilten Weinberge rund um die Wetterstation oberhalb und unterhalb des „Oberen Bannwegs“ werden von uns bewirtschaftet. Dabei haben wir bei unserer „Hand“arbeit oftmals mehrere hundert Zuschauer, verläuft doch der Traumpfad „Hatzenporter Laysteig“ mitten durch unsere Parzelle.

So klein der Stolzenberg auch ist (ca. 3 Hektar und damit eine der kleinsten Einzellagen der Mosel), so groß ist aber sein Qualitätspotential. Zum einen ist da natürlich die Exposition nach Süd bis SüdSüdWest. Gepaart mit der, nur durch Terrassen gebrochenen, Steilheit des quarzitdurchzogenen Schieferbodens von über 65%, ist das ein „dickes Pfund“, das den Stolzenberg in einer Reihe mit den Premiumlagen des Gebietes stellt. Eine kleinklimatische Besonderheit kommt hinzu: kräftige WestSüdwest – Winde, die ein heißes Bestandsklima auswehen könnten, werden durch die spezielle Topographie der Hatzenporter Lage schon vor Erreichen des Stolzenbergs über die Höhe abgeleitet, sodass sich dort die Wingerte wie unter einer Schutzglocke ordentlich aufheizen können.

Unser Keller

Wenn die Trauben heim kommen, brauchen sie natürlich auch die richtige Umgebung, damit aus den vollreifen Früchten die Weine entstehen können, die so viel Freude bereiten. Unser Keller befindet sich unter dem Pfarrhaus von 1910. In dieser Zeit war es üblich, dass die Pfarrer noch nebenbei das sogenannte Pfarrgut bewirtschafteten.

Leseabschluss 1932 vor dem Pfarrhauskeller

Das sind keine großen Flächen gewesen, aber der Erlös aus diesen Weinbergen trug doch zum Lebensunterhalt der Pastöre bei. Da die Kirchengemeinde Hatzenport recht wohlhabend war, hat sie nicht mit einer gewissen Repräsentanz gespart. Der Gewölbekeller ist für damalige Verhältnisse sehr hoch und breit, mit ordentlich Platz für damals sicherlich 20 – 25 Fuderfässer (1 Fuder = 1000 Liter). Für unsere Weine sind diese historischen Räume sozusagen das Herz unserer Kellerwirtschaft. Wir setzen auf den reduktiven (d.h. möglichst ohne Luftsauerstoffzutritt) Ausbaustil für unsere Rieslinge und damit auf Edelstahltanks. Die Gärung verläuft, sanft gesteuert, gekühlt. Somit bleibt uns noch mehr Ruhe und Zeit unsere Weine werden und reifen zu lassen. Sollte uns die Natur einmal aus den einzelnen Lagen sehr kleine Erträge bescheren, kommen unsere 120 Liter Glasballons zum Einsatz. Sie sind schon über 60 Jahre alt und wurden in der früheren Staatsdomäne Avelsbach bei Trier für den Versuchsweinbau genutzt.

 

Blick in den Keller
Gärkontrolle

 

  Unsere Weine

Jahrgang 2015 und 2016

„Ihrer Weine waren drei und zwei Hagelstürm` dabei…“ frei nach Wilhelm Busch umschreiben wir unser noch überschaubares Riesling-Angebot aus den „Premieren – Jahrgängen“ 2015 und 2016.

Unsere Weine versprühen Lebensfreude. Sie sind die Krönung unseres Handwerks. Sie repräsentieren unseren Respekt vor der Einzigartigkeit unserer Steillagen. Unser Riesling spiegelt konsequent seine Herkunft vom Schiefer wider und ist im wahrsten Sinne natürlich.

Mit einer sanften malolaktischen Note wartet der trockene 2015er Burg Bischofstein auf. Mit 92° Öchsle auf dem „oberen Dolling“ geerntet, hat der anfangs ungestüme Bursche in die abklingende Gärung den sanften Weg des biologischen Säureabbaus eingeschlagen. Wir haben ihn gelassen!

Aus dem Kirchberg an der Wetterstation, ebenfalls aus dem Jahrgang 2015, stammt der halbtrockene. Kraftvoll, aber nicht überladen und in harmonischer Süße-Säure-Balance entspricht er unserer Vorstellung vom Dreiklang Schiefer-Riesling-Typizität.

Der Stolzenberg komplettiert die 2015er – Reihe und kommt mit einer überbordenden, fruchtigen Süße daher, die wir ihm mit einer sanften Gärunterbrechung erhalten haben. Würzige Honignoten und eine an ätherische Öle erinnernde Komponente rechtfertigen unsere Einordnung dieses raren Rieslings als edelsüss.

Aus der Not des wirtschaftlichen (Fast-) Totalschadens des Hagelfreitags am 27. Mai 2016, haben wir eine Tugend gemacht. Die wenigen, aber gesunden Rieslingträubchen (zu über 95% aus dem Kirchberg) ergaben knapp 800 Liter Most mit 86° Öchsle.

Kleinbeerig, goldgelb, konzentriert – so sollen sie sein!

Die “Neuen” 2016

Der “Hagelsturm” in seiner natürlichen Umgebung

 

 

 

Spontan vergoren, nach ausgiebigem Hefelager schonend filtriert, mit moderatem Alkoholgehalt und am Jahrestag (!) des Hagelschlags gefüllt, präsentieren sich ein trockener und ein halbtrockener Rieslingqualitätswein so duftig-mineralisch, wie es eigentlich nur der Moselriesling vermag. Mit ihrem Namen – Hagelsturm – sollen sie uns alle daran erinnern, wie sehr wir letztlich von der Natur abhängig sind.

 

 

 

Der Riesling 2017 ist vollendet

Fünf Individualisten schenken Ihnen Gaumenfreude

Fünf Individualisten haben Quartier in unserem Flaschenlager bezogen: aus jeder der drei Weinbergslagen eine trockene Variante und aus unseren Parzellen im Kirchberg noch einen Riesling halbtrocken, sowie als Krönung eine edelsüsse Auslese. Von der feinwürzigen Süsse dieses Weines überwältigt, haben wir uns zur Verwendung des Prädikates entschlossen.

Wie bereits seit unserem “Start up” in 2015 haben wir auf Chaptalisierung verzichtet, sodass die trockenen Rieslinge in guter Moseltradition mit moderaten 11,5 – 12 Volumenprozent vorhandenem Alkohol aufwarten. Trinkgenuß pur!

Durch den geringen Hektatertrag von lediglich 35 hl, überzeugen die Weine durch ein ausgesprochen intensives Mundgefühl.  Einfach mal probieren!

 

 

Im Blogeintrag Gut Wein will Weile haben erfahren Sie mehr über den Jahrgang 2017.

 

Die Namen gebende “Burg Bischofstein” im Herbstnebel

 

 

 

Der Riesling 2018 ist in der Flasche!

Ein gutes Dreivierteljahr nach der Ernte haben wir unsere 18er Rieslinge nun abgefüllt und empfehlen sie allen Freunden des Genusses und der Lebensfreude. Spiegel eines großen Sonnenjahrgangs!

Wir Traubenhüter haben uns in diesem Jahr zum ersten Mal mit 8 Weinen  aus unserem Sortiment an der traditionsreichen Landesweinprämierung beteiligt.  Mit zwei goldenen, vier silbernen und zwei bronzenen Kammermedaillen wurden alle unsere angestellten Rieslingweine aus der Steillage prämiert! Und darauf sind wir schon ein bisschen stolz!

Im Blogeintrag “(Wein-)olympische” Ehren erfahren Sie mehr über die Jahrgänge 2017 und 2018.

Wir präsentieren unsere Rieslinge des Jahrgangs 2019!

Ganz im Sinne unserer Entschleunigungsphilosophie, präsentieren wir nach einjähriger Entstehungsgeschichte unsere trockenen und halbtrockenen Rieslinge des Jahrgangs 2019! Auf Grund unserer gewollt niedrigen Erträge, schmecken die Weine kräftig und die moseltypisch präsente, feine Fruchtsäure unterlegt die schiefergeprägte Mineralität. Ein direkter Vergleich mit den noch auf der Liste vertretenen trockenen Weine der Vorjahre, verspricht einen Spaziergang durch die ganze Variabilität der Rebsorte Riesling.

Prickelnder Zuwachs in der Rieslingfamilie! Auf den Punkt gebracht, erzeugen die Traubenhüter in kontrolliert ökologischer Wirtschaftsweise gesunde Trauben, die von Hand gelesen und schonend im Keller verarbeitet, spontan vergoren werden und nach angemessener langen Reifung den Weinfreunden Freude bereiten. Diesem Anspruch gerecht zu werden, erfordert unsere ganze Aufmerksamkeit. Wenn die Natur uns dann ein Sonnenjahr wie 2018 beschert, dann ist die Gelegenheit, einen Teil der Ernte zu prickelndem Sekt zu veredeln. Nach der mehr als dreihundertjährigen Ursprungsmethode, wie sie in einem nördlichen Landesteil von Frankreich erfunden wurde, haben wir bei den früheren Studienkollegen Klaus und Bernhard in der Spitzen-Sektmanufaktur Großwinternheim einer Partie aus dem Kirchberg zum „Schäumen“ verholfen. Nach fast einem Jahr Hefelager, haben wir die erste Tranche degorgiert und vollkommen ohne Dosage als „brut nature“ belassen (weniger ist mehr!).

Jahrgang 2020 zum Genuss freigegeben! 

Nach langer Lagerung auf der Grobhefe bis zum 22. Juni (!), schonender Filtration und Abfüllung am 28. August, steht der “neue” Jahrgang 2020 ab sofort auf unserer Weinliste zur Bestellung zur Verfügung. In der Tat gleicht der Charakter der Weine sehr dem Jahrhundertjahrgang 2018. Verhalten-mild in der Säure und cremige Fruchtigkeit besonders bei den Weinen mit Restsüße kennzeichnen die “Neuen”. Zum ersten Mal präsentieren die Traubenhüter einen lieblichen Riesling, ganz in der Tradition der Moselweine um die Wende zum 20. Jahrhundert:  zarte Süße, schlank im Alkohol, im wahrsten Sinne des Wortes ein “lieblicher” Charakter. Bei der Landesweinprämierung wurden wir mit drei silbernen und einer goldenen Kammerpreismünze für die Qualität belohnt. Sehr zum Wohl!

 

Da wir keinen Web Shop anbieten, dürfen wir aus rechtlichen Gründen, die Weinpreise nicht auflisten. Fordern Sie sich die Weinliste mit den Preisen an und bestellen damit ganz bequem online oder per Post.

Da wir keinen Web Shop anbieten, dürfen wir aus rechtlichen Gründen, die Weinpreise nicht auflisten. Fordern Sie sich die Weinliste mit den Preisen an und bestellen damit ganz bequem online oder per Post.

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    “Flüssiger Schatz” oder “Gute Aussichten”

     

    in voller Blüte